Meereshöhe: 1.345 m
Der Peterer Kofl ist von der Pfarrkirche gekrönt, die von einigen stattlichen Bauernhäusern umgeben ist, darunter dem Duregghof, in dem einige Chronisten den alten Sitz der Edlen von Eurn (Ahrn) vermuten, die schon um die Mitte des 12. Jahrhunderts bezeugt sind. Man könnte sich aber für dieses frühe Geschlecht, das dem Tal den Namen gegeben hat, auch Pipprig als Stammsitz vorstellen, geht man doch davon aus, dass Namen die das Grundwort „pipe“ enthalten, Örtlichkeiten bezeichnen, die sehr früh besiedelt waren. Vom Duregghof stammte Bartlmä Duregger, der Anführer der Ahrntaler im Tiroler Bauernkrieg von 1525 und Mitstreiter von Peter Paßler und Michael Gaismair. Die Pfarrkirche wirkt heute etwas entlegen, denn inzwischen ist in der Marche eine Siedlung entstanden, in der viele Menschen wohnen. Auch der Kindergarten und die Grundschule sind hier erbaut worden, die alte Schule lag hinter der Kirche am Kofel. Früher, als der Ort fast nur aus verstreut liegenden Bauernhöfen und wenigen Söldhäusern bestand, nahm man den weiten Weg zur Kirche in Kauf, weil man es so gewohnt war und Gewohntes nur änderte, wenn man dazu gezwungen wurde.
Vom Peterer Kofl aus führt der uralte Weg über das Hundskehljoch (2559 m) ins Zillertal. Die Hundskehle war nach dem Krimmler Tauern einst der am meisten begangene Übergang im hinteren Ahrntal. Auch der Weg durch den Walcherbach über das Mitterjoch (2634 m) hinüber in den Sundergrund geht von St. Peter aus. Früher trieben jene Ahrntaler Bauern, die ihre Almen jenseits des Alpenhauptkammes hatten, ihr Vieh jedes Jahr im Frühjahr über das Joch und im Herbst wieder zurück. Auch heute sind noch ziemlich einige Almen in Ahrntaler Besitz, das Vieh wird aber in Lastwägen verfrachtet und nimmt den Umweg über den Brenner oder den Felber Tauern.
Text: Dr. Rudolf Tasser